"Deflationäre Beispiele für KI gibt es überall. Google finanziert ein System zur Erkennung giftiger Online-Kommentare, einen maschinellen Lernalgorithmus namens Perspective. Aber es stellt sich heraus, dass einfache Tippfehler ihn täuschen können. Künstliche Intelligenz wird als Barriere zur Verstärkung einer amerikanischen Grenzmauer angeführt, aber die "Barriere" entpuppt sich als wenig mehr als Sensornetzwerke und automatisierte Kioske mit potenziell zweifelhafter eingebauter Profilerstellung. In ähnlicher Weise entpuppt sich eine "KI für den Tennisclub" lediglich als besserer Liniensensor, der mit handelsüblicher Computertechnik arbeitet. Facebook kündigt eine KI an, die auf seiner Plattform gepostete Selbstmordgedanken erkennen soll. Bei näherer Betrachtung stellt sich jedoch heraus, dass es sich bei der fraglichen "KI-Erkennung" um wenig mehr als einen Mustervergleichsfilter handelt, der Beiträge für menschliche Community-Manager kennzeichnet.

Die Wunder der KI werden auch außerhalb des Technologiesektors gefeiert. Coca-Cola will Berichten zufolge "KI-Bots" einsetzen, um anstelle von Menschen "Werbung zu machen". Was das bedeutet, bleibt rätselhaft. Ähnliche Bemühungen, KI-Musik zu generieren oder KI-Nachrichten zu verfassen, scheinen auf den ersten Blick vielversprechend - doch dann bleiben KI-Redakteure, die Wikipedia durchforsten, um Tippfehler und Links zu korrigieren, in Endlosschleifen miteinander hängen. Und laut Botanalytics, einem Beratungsunternehmen für Mensch-Bot-Interaktion (nein, wirklich), geben 40 Prozent der Gesprächspartner nach einer Interaktion mit Bots auf. Vielleicht liegt das daran, dass Bots meist verherrlichte Telefonbäume sind, oder aber clevere, automatisierte Mad Libs".

Künstliche Intelligenz" ist bedeutungslos geworden
https://www.theatlantic.com/technology/archive/2017/03/what-is-artificial-intelligence/518547/
über Instapaper